
Die Terrororganisation übernimmt die Verantwortung für die Attacke auf den Berliner Weihnachtsmarkt.

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- In Berlin ist ein LKW in einen Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz bei der Gedächtniskirche gerast. Ein dunkler Sattelschlepper fuhr gegen 20 Uhr auf einer Strecke von 60 bis 80 Metern mit hoher Geschwindigkeit über den Markt und zerstörte dabei mehrere Buden.
- Nach Angaben der Polizei wurden zwölf Menschen getötet und 45 Personen verletzt, 30 von ihnen schwer.
- Die Behörden haben einen Anschlag bestätigt.
- Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Ein nach dem Attentat festgenommener 23-jähriger Asylbewerber aus Pakistan streitet eine Tatbeteiligung ab. Er wurde freigelassen. Der Fahrer des Lasters dürfte somit noch auf freiem Fuss sein. Noch ist auch unklar, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt.
- Der Tat-LKW stammte aus Polen und wurde möglicherweise entführt. Der polnische Chauffeur des Fahrzeugs ist tot. Er wurde am Tatort erschossen und ist Opfer der Tat.
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20.20 – IS bekennt sich
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Der IS hat sich zum Anschlag bekannt. Die Jihadistenmiliz liess über ihre Propagandaagentur Amaq verlauten, «der Attentäter sei ein Soldat des ‹Islamischen Staates›».Die Chefin der «SITE Intelligence Group», eine auf Terrorismusbekämpfung spezialisierte Organisation, warnte nur wenige Stunden zuvor: «Es kann gut sein, dass sich IS zum Anschlag bekennt. Es sieht aber nicht so aus, als habe IS die Attacke tatsächlich koordiniert.»
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Die Terrororganisation hat im November in ihrem Magazin «Rumiyah» einen Artikel mit einer Anleitung für Angriffe mit Lastwagen veröffentlicht, schreibt die «Welt». Ein Fahrzeug sei«eine der sichersten und einfachsten Waffen, die man gegen die Kuffar (Ungläubigen) einsetzen kann», lautete eine der Anweisungen. Wichtig sei es, grosse und schwere Fahrzeuge mit ausreichender Geschwindigkeit auszuwählen.
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20.02 – Weitere Todesopfer
Nach Angaben des Innenministers Thomas de Maizière (CDU) schweben noch 14 Schwerverletzte in Lebensgefahr. «Es ist nicht auszuschliessen, dass es weitere Opfer gibt», sagte de Maizière im ZDF. Unter den bisher zwölf Toten sind demnach keine Kinder, aber womöglich Jugendliche.
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19.01 – Kein Haftbefehl
Der am Montagabend festgenommene Verdächtige ist wieder freigelassen worden. «Die bisherigen Ermittlungsergebnisse ergaben keinen dringenden Tatverdacht gegen den Beschuldigten», teilte der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mit. Augenzeugen hätten den Lastwagenfahrer nach dem Anschlag nicht lückenlos verfolgt, die kriminaltechnischen Untersuchungen hätten ausserdem keinen Beleg erbracht, dass der Mann im Führerhaus des Lastwagens gewesen sei. Der Mann, der den Anschlag verübt hat, dürfte somit noch auf freiem Fuss sein.In der Gedächtniskirche fand ein Gedenkgottesdienst statt, an dem neben den christlichen Kirchen auch Repräsentanten der in Deutschland lebenden Muslime und Juden teilnahmen. Der Berliner Bischof Markus Dröge rief zu gesellschaftlichem Zusammenhalt auf. «Wir geben dem Terror nicht dadurch Recht, dass wir uns entzweien lassen», sagte er.
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Das Brandenburger Tor wird in den Deutschlandfarben angestrahlt. Das Wahrzeichen der Hauptstadt solle ein Ort sein, «an dem man seine Trauer und Solidarität ausdrücken kann», hatte der Regierende Bürgermeister Michael Müller zuvor gesagt.
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18.31 – Entscheid über Haftbefehl
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Bis Mitternacht müssen die Behörden entscheiden, ob sie gegen den festgenommenen Verdächtigen einen Haftbefehl erlassen. «Um 24.00 Uhr ist für uns die Zeit abgelaufen», sagte Generalbundesanwalt Peter Frank. Vorläufig Festgenommene müssen gemäss Paragraf 128 der Strafprozessordnung dem Richter vorgeführt werden, berichtet N24.
Ein Augenzeuge hatte den Verdächtigen zwar vom Weihnachtsmarkt her verfolgt, ihn dann jedoch aus den Augen verloren. Er wurde danach aufgrund der Beschreibung des Zeugen bei der Siegessäule aufgegriffen. Die Hinweise reichen wohl nicht für einen Haftbefehl, soll es laut Spiegel online aus Sicherheitskreisen heissen.
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17.45 – Ban Ki Moon
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin als «terroristischen Angriff» verurteilt. Er drücke den Familien der Opfer sowie der Regierung und dem deutschen Volk sein tiefstes Mitgefühl und Beileid aus, erklärte Ban in New York.
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17.42 – Identifizierte Opfer
Von den elf toten Weihnachtsmarktbesuchern sind sechs identifiziert. Sie waren nach Angaben von BKA-Präsident Holger Münch deutsche Staatsbürger. Beim zwölften Opfer handelt es sich um den polnischen Chaffeur.
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17.29 – Täter drehte Runde
Der Täter soll mit dem LKW erst noch eine Runde um den Markt gedreht haben, möglicherweise um Anlauf zu nehmen, berichtet Spiegel online. Das habe man aus Ermittlerkreisen erfahren.
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